Blog Post

Dauer und Druck im Verhältnis zum Ziel
Was Unternehmen von guten Vorsätzen lernen können

 

Same procedure as last year? Same procedure as every year? 


Sie ist wieder da, die Zeit der guten Vorsätze – und des Scheiterns daran. Was können Unternehmen von dem jährlich zu Jahresbeginn wiederkehrenden Phänomen lernen, für die jährlich wiederkehrenden Mitarbeitergespräche und die Unternehmensentwicklung? 


Ein Erfahrungsbericht aus meinen eigenen Zielen und Vorsätzen.


von Arne Gels



Ja, ich mache diesen Wahnsinn mit, ja, ich habe 'gute' Vorsätze und nutze den Jahreswechsel als Zeitpunkt für den Start. Auch bei mir war es somit im Januar wieder soweit, ich habe mir neue Challenges für 2021 gesetzt. Eine ist dabei, immer mit dem Fokus auf den Faktor Gesundheit/Fitness gesetzt – und aus genau dieser habe ich und können viele mit Erfahrung einiges lernen und für den (Berufs)-Alltag mitnehmen.


Mein Ziel 2021: 
Meine pace auf unter 4:30 Minuten/km erhöhen. 

Ziel erreicht in Woche 3 – 2021 wird entspannt.
Laufen als Wegweiser für Ziele
Im Jahr 2020 war meine selbsternannte Challenge im Bereich Gesundheit/ Fitness auf ein Langzeitziel ausgelegt, ich wollte meine täglich bewusst und draußen zu Fuß zurückgelegte Wegstrecke – egal ob spazierengehend, wandernd oder laufend – um mindestens 800 Meter/ Tag auf 11 km erhöhen. Also ein klares auf den Faktor Ausdauer gesetztes Ziel. 

Am 31.12.2020 konnte ich die Challenge als solved verbuchen, mit 11,2 km/ Tag.
Ein gutes Gefühl, zum einen das gesetzte Ziel erreicht zu haben und natürlich auch zu sehen, dass man im Jahr 2020 somit 4099,2 km ! unterwegs war – an der frischen Luft und zu Fuß – sowie diszipliniert durchgehalten zu haben.

Bei Ausdauer-Herausforderungen liegt die Schwierigkeit in genau dieser Konstanz und Disziplin, es bedarf einer guten Organisation sowie gezielter Motivation, um sein langfristiges Ziel zu erreichen, der ‚Druck‘ ist jedoch einigermaßen entspannt, da es nicht auf den einzelnen Lauf ankommt und man noch aus- und nachbessern kann über einen langen Zeitraum.

Dieses Jahr habe ich mir zur Challenge gemacht, meine durchschnittliche pace im Lauf zu verbessern. Ich habe am Ende des Jahres Gas gegeben und dann gesagt: „4:43 Minuten/ km? 
Das muss doch auch unter 4:30 Minuten gehen!“  Und schon stand die Challenge. Die ersten Läufe des Jahres waren anders, jede Minute die Mitteilung der ‚angenehmen‘ runtastic-App-Stimme (die Stimme kann einen schon ärgern;)... ) über die aktuelle pace und das Rechnen sowie der Druck im Kopf, wie schnell man dann die restlichen Kilometer des Halbmarathon angehen kann/ darf/ muss… Nach 3 Wochen und 6 harten Läufen hatte ich es dann geschafft: 4:27 Minuten/ km auf 21,5 km und das positive Gefühl stellte sich ein. Hinzu kam jedoch auch das freudige Gefühl, die nächsten Läufe etwas entspannter anzugehen. 

Die ganze Zeit ständig unter Druck, um ein Ziel zu erreichen, da der einzelne Lauf entscheiden ist, das funktioniert im Alltag nur auf kürzere Dauer erfolgreich und motiviert.
Und aus diesem Aspekt können Personal- und Organiosationsentwicklung einiges mitnehmen, da es meiner Meinung nach analog zu betrachten ist. Ziele mit hohem Druck und Stressfaktor auf kürzere Zeiträume und mindestens Zwischenziele ausrichten, damit die uns antreibenden Faktoren Neugier, Ehrgeiz, Selbstverwirklichung und Feedback/ Belohnung Ihre positive Wirkung erzielen und erhalten bleiben und langfristige Ziele, die Disziplin und Ausdauer  benötigen, immer wieder mit dem bereits erzielten Fortschritt untermalen, damit das Ziel im Auge bleibt und nah scheint und die Motivation oben bleibt. 

Und – auch unter dem Aspekt, dass nun wieder die Mitarbeiter*Innen-Jahresgespräche anstehen – zudem zielführend: Langfristige und Kurzziele abwechselnd setzen, der Aspekt, ein Ziel schon früh erreicht zu haben, kann neue Energie freisetzen – ich gehe jetzt zum Beispiel entspannt in 2021 – Challenge ‚pace’ solved – und werde auf dem Weg zu 2022 sicherlich noch andere neue Ziele erreichen. Denn sind wir mal ehrlich, so ganz ohne Vorsätze, Herausforderungen und Ziele macht es auch keinen Spaß. Wichtig ist das eigenständige Setzen von Zielen, diesen fühlen wir uns auch stärker verpflichtet. Sprechen wir also mit unseren Mitarbeiter*Innen und verlagern die Verantwortlichkeit, das wird für beide Seiten von Vorteil sein. 

Ich wünsche viel Erfolg bei der Einhaltung der (guten) Vorsätze, dem Erreichen einer gesetzten challenge und dem gemeinsamen Aufsetzen einer Entwicklungsstrategie für Ihre Mitarbeiter*Innen, die abwechslungsreich und zielfördernd ist im Mix zwischen kurz- und langfristig. 


Same procedure as last year? – lieber nicht:)
Remote Work zieht noch weitere Folgen mit sich, die durch aktuelle Zahlen belegt werden. So fühlt si
von Arne Gels 04 Aug., 2022
Die Grenze zwischen Berufs- und Arbeitsleben verschwindet und die stetige Erreichbarkeit erhöht die Arbeitslast. Die Folge: Stress, trotz Flexibilität durch Digitalisierung. Remote Work zieht viele Folgen mit sich, auch negative, die durch aktuelle Zahlen belegt werden. So fühlt sich nach einer Umfrage von Gallup jede(r) 4. von 10 Arbeitnehmenden gestresst, gestresster als vor der Pandemie. Zahlen, die Unternehmen aufhorchen lassen sollten, liegt doch eine hohe Gefahr für sie in selbigen – ob durch stressbedingte Kündigung oder stressbedingte Ausfallzeiten.
von Arne Gels 28 Jan., 2022
Der Jahreswechsel dient oft als Zeitpunkt für gewünschte persönliche positive Veränderung, warum also nicht auch im Unternehmen? Da ist es, das Jahr 2022 und alles glänzt noch so schön neu. In den Jahreswechsel wird viel Erwartung gesetzt, das alles anders und bestenfalls besser wird als im Jahr davor. ...
von Arne Gels 12 Okt., 2021
Aspekte des #NewWork leben und gemeinsam mit Mitarbeitenden die Zukunft des Unternehmens gestalten – Wunschvorstellung von PA bei der Aufstellung ihrer Personalstrategie? ...
von Arne Gels 09 Sept., 2021
Betriebliche Altersvorsorge, Betriebsrentenstärkungsgesetz I und II, „Die Rente ist sicher“ – finde den Fehler in der Aufzählung ...
von Arne Gels 13 Juli, 2021
Die Pandemie hat die Debatte um New Work wieder neu angefacht. Ist in Bereiche vorgedrungen, die sich dieser Philosophie bisher eher verwehrt haben – Homeoffice, Homeschooling, Remote Work, flexible Arbeitszeiten. Hat sie tatsächlich dazu geführt, dass wir jetzt oder zukünftig alle im Sinne von New Work agieren?
von Arne Gels 06 Mai, 2021
New Work ist wieder ein absolutes Trendthema, dabei bereits seit mehr als 40 Jahren Trend. Ende der 70er hat F. Bergmann den Begriff in Umlauf gebracht und seine Definition ist heute noch wesentliche Basis des Verständnisses davon: es dreht sich um das, was der Mensch „wirklich, wirklich“ (von seiner Arbeit) will ...
von Arne Gels 26 Apr., 2021
Die StartUp-Branche boomt – mittlerweile auch im DACH-Raum und auf dem Bewerbermarkt. Es gibt viele Gründe, die angeführt werden, wenn man nachfragt, warum Mitarbeiter*Innen sich teilweise für einen schlechter bezahlten Job im Startup entscheiden, als für den ‚sichereren’ Job im etablierten Unternehmen. Was StartUps vom Mittelstand lernen können – und umgekehrt ...
von Arne Gels 19 Apr., 2021
Ja, das COVID-19 hat etwas verändert. Gesundheit spielt in aktuellen Zeiten eine deutlich übergeordnete Rolle in der Gesellschaft. ... Hat das auch unsere Sichtweise auf die eigene Gesundheit verändert?
von Arne Gels 24 Feb., 2020
Die (digitale) Transformation wirkt deutlich auf vorhandene Unternehmenskulturen ein und fordert mehr Verantwortlichkeit. Vernetzung, Kollaboration, flache Hierarchien, Agilität und New Work sind für alle spürbar ...
von Arne Gels 30 Jan., 2020
Wissen ist und bleibt der Faktor für Entwicklung und Fortschritt in Gesellschaft und Wirtschaft. Es ist die Ressource, die sich bei Gebrauch vermehrt und nicht verbraucht ...
Show More
Share by: