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Gesundheit beginnt im Kopf
Bewusstsein schaffen

 

Gesundheit spielt in aktuellen Zeiten eine deutlich übergeordnete Rolle in der Gesellschaft. Die Pandemie hat das Bewusstsein bzw. die Wahrnehmung verändert. Hauptursache sind sicherlich die Hygienevorschriften und Beschränkungen. Es stellen sich die Fragen, inwieweit über die Pandemie hinaus das Bewusstsein bestehen bleibt, wie stark dieses von extern getrieben ist sowie wie weitreichend der Fokus auf die Gesundheit insgesamt gesetzt wurde. 


Ja, das COVID-19 hat etwas verändert. Wir denken anders über die Verbreitung von Krankheiten und Erregern nach, wir sind präventiver und wir wissen deutlich mehr den Arbeitsplatz sowie soziale Kontakte zu schätzen. Doch hat sie tatsächlich unsere Sichtweise auf die eigene Gesundheit verändert? Bewegen wir uns mehr, ernähren wir uns bewusster und gesünder? 


von Arne Gels, April 2021


Die Eigenverantwortlichkeit steigt
Was in den letzten Monaten allen bewusst geworden ist: Wir sind eigenverantwortlich für unseren Schutz und den anderer, das eigene Verhalten kann unmittelbare Auswirkung auf uns und unser Umfeld haben. Das ist eine erfreuliche Entwicklung, fördert sie doch – trotz der Kontaktbeschränkungen – ein gesellschaftliches Verantwortungsbewusstsein bei vielen. 

Doch reicht dieses für den Transfer auf eine allgemeine Bewusstseinsveränderung zum Thema Gesundheit oder ist sie situativ und zeitlich beschränkt?

Schon jetzt wird deutlich, wie entscheidend das Bewusstsein für die Gesundheit ist, so oft wie ich diesen Begriff in die ersten Zeilen eingebaut habe. Für ein besseres Verständnis setzen wir uns daher als erstes mal mit der Begrifflichkeit an sich auseinander. Kurz und simpel zusammengefasst gibt es zwei wesentliche Merkmale der Bewusstseinsdefinition. 
Im ersten Schritt das Wahrnehmen und nicht Bewusstlos-Sein und in der zweiten Phase das bewusste Wahrnehmen oder Tun, also nicht ohne darüber nachzudenken.

Und aus dieser Begrifflichkeit heraus ergibt sich eine Komplexität, die auch mit dem Thema Gesundheit verbunden ist. Alles, was Bewusstsein ausmacht, hängt mit der einzelnen Person zusammen, die es (für sich) schafft. Entscheidend für eine Nachhaltigkeit ist insbesondere der Schritt in die Phase der Reflexion.


Wenn wir uns die Gesundheit bewusst machen, gilt es, nicht nur wahrzunehmen, sondern dies bewusst zu tun, also nicht ohne darüber nachzudenken. Und in der Folge beinhaltet das für die meisten von uns eine Verhaltensänderung.


Wie herausfordernd es für uns ist, ein Verhalten zu verändern, also bewusst auf Basis unserer Kenntnisse zu agieren, stellen wir jedes Jahr zum Jahreswechsel erneut fest. Die ‚guten Vorsätze‘ werden selten nachhaltig gelebt, zumeist hält die Veränderungsbereitschaft zu einem Thema maximal 3-4 Wochen an. Es wurde somit von derjenigen Person kein überzeugendes Bewusstsein geschaffen. 


Motivation entsteht über das Motiv


Doch wie schafft man überzeugendes und nachhaltiges Bewusstsein? Bei der aktuellen Pandemie werden uns viele Themen von extern auferlegt. Eine umfangreiche dauerhafte Berichterstattung sowie die einschränkenden Gegebenheiten sorgen für ein verpflichtendes Nachhalten. Durch die Länge der externen Beeinflussung, über ein Jahr beschäftigt uns COVID-19 mittlerweile weltweit, sind manche Handlungen ins Bewusstsein übergegangen. Wir waschen uns alle bewusster sowie öfter und gründlicher die Hände und machen uns Gedanken über Kontakte und Kontaktflächen. Das, da bin ich mir sicher, wird zumindest gedanklich kaum wieder vollständig aus dem Kopf, ohne nicht darüber nachzudenken, verschwinden. Doch wie erreiche ich entsprechendes ohne gesetzliche Vorgaben? Analog zum gerade beschriebenen ‚Pandemiebewusstsein‘ ist ein Trigger von außen, die sogenannte extrinsische Motivation, immer ein probates Mittel, das (zumindest) die erste Phase des Bewusstseins, das Wahrnehmen fördert. Der Teamgedanke, Motivations- und Mentaltrainer oder Belohnung sind solche Aspekte, die eine extrinsische Motivation ansprechen – sehen wir es als Enabler. 



Bewusstsein fördern und fordern


Zurück zur Eingangsfrage: Hat sich durch die Pandemie tatsächlich unser Blick auf die Gesundheit verändert? Ich glaube ja, jedoch nicht umfassend und bewusst genug. Die Belastungen der Gesellschaft durch die Pandemie sind im Rahmen der Beschränkungen stark gestiegen – Homeoffice und Homeschooling als Folge, mit einer kaum zu trennenden Work-Life-Balance nehme ich mal als Beispiel – noch legen wir jedoch zu wenig Fokus auf den Ausgleich. 


Meines Erachtens bietet sich hier die Möglichkeit für Arbeitgeber, sich als Enabler zu positionieren. Aus einem Eigeninteresse heraus – schließlich ist ein(e) wohlbefindlicher Arbeitnehmer*In produktiv und wertvoll für ein Unternehmen – jedoch auch aus seiner Stellung als verantwortungsbewusster Arbeitgeber, der achtsam und für sowie vorsorglich in die Zukunft schaut, die seiner Mitarbeiter*Innen und damit seines Unternehmens. So steigt die Chance, dass deren Wege nachhaltig(er) in die gleiche Richtung führen. 

Der bewusste Arbeitgeber schafft also Bewusstsein bei seinen Mitarbeiter*Innen. Dabei muss uns jedoch bewusst sein, dass dieses nur ein erster Schritt in ein nachhaltiges Bewusstsein ist. Da gehört dann doch noch einiges an Eigenverantwortlichkeit dazu. Wie man die triggert und forciert, das rücke ich gerne an anderer Stelle in Ihre Wahrnehmung. 

Wichtig ist nur: Bewusstsein beginnt im Kopf und damit auch unsere Gesundheit.
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