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Wieso weshalb warum …


von Arne Gels | 07.09.2019
Ein Großteil von Euch wird nun eine Melodie und die nächsten Zeilen im Kopf haben. Vielleicht einen Ohrwurm – Bitte, gern geschehen. Zu meiner Entschuldigung: Ich hab es begründet getan. Denn was meine und viele andere Generationen in jungen Jahren an die Relevanz des kontinuierlichen Lernens heran führen wollte, sollten wir uns auch viele Jahre später mal wieder vor Augen führen. 
In jungen Jahren ist es selbstverständlich, dass viel Unbekanntes auf einen zukommt und jeder sich stetig über neue Erfahrungen weiterentwickelt. Klar, Erfahrung sind ja auch nicht so viele vorhanden. Aufgrund des wenig fortgeschrittenen Alters. Da gilt, wer sich nicht gut vorbereitet, wird später das Nachsehen haben. So werden wir durch unser Bildungssystem in frühen Jahren, dauerhaft über viele Jahre, mit einer Vorbereitung fürs Leben und den späteren Alltag betraut. Sehr weit gefächert, um durch gutes Grundlagenwissen später alle Möglichkeiten zu haben. Wer hat, insbesondere in der Schule, dabei nicht mal gedacht: „Wozu soll ich das denn lernen, brauch ich eh nie“. Vorwiegend bei Themen, wo aufgrund des eigenen Interesses keine Begeisterung vorherrscht oder vielleicht auch nur das Verstehen schwer fällt. Trotzdem wird Wert darauf gelegt, mindestens Grundkenntnisse zu vermitteln. Wie nachhaltig – das liegt zu großen Teilen an uns selbst und teilweise am Bildungssystem. Heute konfrontieren uns nun (unsere) Kinder mit dem gleichen Thema. Und wir antworten lehrreich, dass es wichtig sei und man das Wissen auf jeden Fall später benötigt. Auch aus Erfahrung. Weil jeder bei sich schon mal gedacht hat: „Mist, hätt ich da mal besser aufgepasst“. Und wenn’s nur bei der Hilfe bei Hausaufgaben war.

Irgendwann haben wir uns trotz dieser lehrreichen eigenen Aussagen tatsächlich selbst von diesem Konzept verabschiedet. Uns auf Dinge vorzubereiten, bzw. offen auf Neues zuzugehen, was nicht zwingend auf den ersten Blick unseren Blickwinkel trifft. Abgeschlossene schulische Bildung, Ausbildung, Berufserfahrung – man hat genug gelernt und ist erfahren. Allein aufgrund des fortgeschrittenen Alters reicht es, sich nur auf seinen Kosmos auszurichten. Alles andere benötigt man eh nicht mehr dringend. 

Nun reden alle von der digitalen Transformation: Blockchain, Big Data, 3D-Druck und was es da alles gibt – das betrifft mich nicht mehr. 

„Wieso weshalb warum, wer nicht fragt bleibt dumm“ 

Und wenn, dann nimmt die Automatisierung mir wahrscheinlich meinen Job weg. Warum soll ich mich also damit befassen. Ich bin ja kein Softwareentwickler.  

"1000 tolle Sachen, die gibt es überall zu sehn, manchmal muss man fragen, um sie zu verstehen“

Ist es nicht faszinierend, dass man trotz aller Erfahrung, trotz dessen, dass man oft seine Unerfahrenheit und sein Halbwissen in (technologischen) Neuerungen ignoriert und wie als Jugendlicher, zumeist nicht eigengesteuert, sondern nur durch Vorgabe von übergeordneten Instanzen, Weiterbildung über den Horizont des eigenen Tätigkeitsfeldes hinaus in Anspruch nimmt? Dass Unternehmen auf mich zukommen, um zu erfragen, wie man denn die Mitarbeiter dazu bewegen kann, Lernangebote auch in Anspruch zu nehmen. Dass Begründungen angefragt werden, warum und ob denn wirklich jeder Mitarbeiter im Unternehmen Weiterbildung betreiben sollte? 

In Zeiten, wo lebenslanges Lernen zum ersten mal spürbar ist, da sich Geschäftsmodelle, Prozesse, Systeme in kürzesten Zeitschienen verändern, die Globalisierung und Vernetzung unaufhaltsam kontinuierlichen Fortschritt mit sich bringt und neue Medien und Technologien in rasantem Tempo eine ganze Wirtschaft verändern können – da gehen wir mit dem Selbstverständnis eines klassischen Bildungssystems durchs Leben. Und glauben vorbereitet zu sein. Auf Basis unserer Erfahrungen und der absolvierten Ausbildung. Wer vor 5 – 10 Jahren sein Studium oder seine Ausbildung abgeschlossen hat, hat der notwendige Kenntnisse des aktuellen Zeitgeschehens mitgenommen? Im beruflichen Leben bewegen wir uns immer nur im eingeschränkten Kosmos des dort gefragten Tätigkeitsfeldes. Und entwickeln uns innerhalb dessen weiter. Stehen wir aber auch 10 Jahre später noch für die vollumfängliche Kompetenz die der Abschluss vermittelt? Denken wir nur an die Komplexität, wenn ein Arbeitgeber gewechselt und beim Neuen mit anderen Systemen gearbeitet wird. Gefühlt ist man wieder in der Grundschule. Und dabei bewegen wir uns nur im eigenen Blickwinkel. Erfolgreiche digitale Transformation bedeutet aber die Synergie differierender Bereiche. Disruptive Techniken, iterative Prozesse, aktuelles zu hinterfragen.

„Wieso weshalb warum…“

Lebenslanges Lernen geht uns alle an. Jeder bekommt oder wird Veränderung zu spüren bekommen. Und da ist es besser, sich vorzubereiten. Wie früher. Weit gefächert mit Grundlagenwissen und tiefergehend, wo es den eigenen Blickwinkel betrifft. Und dabei wie beim Autofahren sicherheitshalber öfter auch mal den Schulterblick einsetzen. So lange man noch überholen kann und nicht überholt wird. Dann gibt Erfahrung aus der Vergangenheit Antrieb für die Zukunft. Dafür sind wir auch zukünftig selbst verantwortlich. Unterstützt durch Angebote z.B. eines Unternehmens. Für einen beiderseitigen Nutzen. Und dann entdeckt man 1000 neue Sachen, die – wenn ich sie kenne/verstehe/kann – neue Türen für neue Blickwinkel öffnen. 

Die Frage wieso weshalb warum Weiterbildung stellt sich also für beide Seiten, Unternehmen und Mitarbeiter, nicht. Aber die, wie Weiterbildung angeboten wird. Und da sollte man nicht zu sehr zurück, sondern nach vorne schauen. Selbstorganisation, Medienvielfalt und Transferförderlichkeit sind Aspekte, welche in einem Mix aus push- und pull-Learning eine vertiefte Auseinandersetzung ermöglichen. Insbesondere der Aspekt des Lerntransfers ist elementar. Wissen anwenden und umsetzen können ermöglicht Nachhaltigkeit, schafft Grundlagen für zielführende Austausche sowie ein Verständnis, warum eine Fehlerkultur hilfreich ist und somit einen Blickwinkel, der Weiterbildung in ein anderes Licht setzt. Dass Schüler eigenständig mit neuen Medien lernen (https://www.zeit.de/gesellschaft/schule/2019-06/youtube-schueler-lernen-plattform-videos-bildung), ihr Wissen an andere weitergeben und teilen zeigt, dass uns dabei manch Erfahrung Sammelnder noch etwas beibringen kann. Gut. Denn Transformation erfordert Kollaboration und Wissensaustausch.

Die digitale Transformation bietet unglaubliche Möglichkeiten, machen wir uns ein eigenes Bild davon. Und bilden uns weiter, um sie zu verstehen.

Bei der RETENCON AG kümmern wir uns für unsere Kunden genau um diese Aspekte und ermöglichen einen stärkere Mitarbeiterbindung und Identifikation mit dem Unternehmen über den Zweiklang Wertschätzung und verantwortliche Weiterentwicklung im und mit dem Unternehmen. Gerne unterstützen wir Sie dabei, über unsere Benefitprogramme und eine PKV-Optimierung sowie die Einbindung passender Förderprogramme Budgets für die neue Bildungsinitiative freizulegen und diese Strategie bedarfs- und anforderungsgerecht aufzusetzen.

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