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Erklär mir die Welt

– mit Bewegung schneller zum Ziel? 
von Arne Gels | 16.09.2019
Die Sendung mit der Maus, Löwenzahn oder die beliebten Unterrichtsstunden in der Schule, wenn der Filmprojektor herausgeholt wurde – Filme haben uns schon immer die Welt nähergebracht, Informationen interessant und nachvollziehbar vermittelt. Obwohl … bei so manchen Filmen im schulischen Kontext ließe sich über den Begriff „interessant“ trefflich diskutieren. Attraktiver als der normale Unterricht waren sie leider zumeist trotzdem. Was deutlich in Korrelation zum Lehrkörper und zur Eigenmotivation steht.

Baut schon mal den Filmprojektor auf …
Und damit sind wir auch schon bei den derzeit hoch gehandelten Erklärfilmen. Eine aktuelle Studie des mmb Instituts zum deutschen e-Learning-Markt zeigt, dass Erklärfilme auch im unternehmerischen Bildungskontext ein Trendthema sind und sich großer Beliebtheit erfreuen. 

Doch warum ist das so? 

Zum einen kann man dabei natürlich wieder auf die Schulzeit referenzieren. Was ich früher als angenehme Art und Weise der Inhaltsvermittlung wahrgenommen habe, wird auch heute noch funktionieren. Sicher, der Anspruch hat sich mit dem technischen Fortschritt gewandelt – so manchem geht es sicher wie mir, wenn er sich heute einen 
Bud-Spencer-Filme anschaut, der ihn früher einmal gefesselt hat. Ähnlich ergeht es uns mit der Vermittlung von Informationen über Filme. Auch hier steigt der Anspruch. Was war es, das viele Schüler und auch so manche Lehrkraft damals erfreut hat, wenn angekündigt wurde: „Baut mal bitte den Filmprojektor auf, wir schauen einen Film“ (ja wirklich, nicht per DVD, USB-Stick oder YouTube – die jüngere Generation kann gerne mal „Filmprojektor“ googeln und sich kurz in meine Schulzeit versetzen)?

Fesselnde Storys, die involvieren und veranschaulichen

Der Vorteil eines Films liegt zum einen im Drehbuch. Nicht, dass ich bei Lehrenden pauschal das Gegenteil behaupten möchte – aber einem Film liegen zumeist intensivere Vorüberlegungen, ein Konzept, klare Abläufe und Handlungsstränge zugrunde, mit deren Hilfe die Inhalte stringent und nachvollziehbar vermittelt werden. Oft mit einer stimmigen Storyline verbunden, die ein tieferes Eintauchen ermöglicht. Die Sendung „Löwenzahn“ ist ein gutes Beispiel. Vermittelt sie doch schulische Inhalte auf eine Art und Weise, die Kindern über das erlebte „Abenteuer“ Freude bereitet und verständlich erscheint. Müssten sie sich zwischen Schulunterricht oder Löwenzahn entscheiden, würden die meisten Kinder wohl nicht lange überlegen. Eine passend ausgerichtete Story, die involviert und veranschaulicht, hat mehr Wirkung als sachlich linear vermittelte Informationen. Ein erfolgreiches Mittel, das erfreulicherweise mittlerweile auch immer mehr Lehrende einsetzen.

Darüber hinaus besticht natürlich das Bewegtbild. Nichts veranschaulicht Inhalte so nachvollziehbar wie die tatsächliche Abbildung. Die Reaktionen des Publikums im Pariser Grand Café am 28. Dezember 1895 auf Filmaufnahmen eines einfahrenden Zuges in den Bahnhof sprechen da für sich – die Zuschauer versteckten sich panisch unter den Sitzen. Und jeder weiß, wie komplex es ist, Gesehenes so in Worte zu fassen, dass das Gegenüber es entsprechend wahrnimmt. Hier spielt der Film seinen Vorteil voll aus.

Erklärfilme als Antwort auf konkrete Fragestellungen

Die Plattform YouTube hat sich in den letzten Jahren nicht von ungefähr zur größten Suchmaschine der Welt entwickelt. Kann ich mir hier doch auf viele Fragen eine Bewegtbild-Antwort einholen. Zum praktischen Nachmachen. Egal ob „how-to-use“-Videos zu neuen Technikprodukten und -features oder die „wenn-dann“-Funktion bei Excel – irgendwer auf YouTube erklärt es mir schon. Und ich kann es dann direkt anwenden. Ich selber sammle aktuell dank Erklärvideos viel Erfahrung auf ungewohntem Terrain – in der Challenge „Bau dir einen Altbau selber so um, wie es dir gefällt“ fehlten mir bislang einige Kompetenzen. Funktioniert ganz gut. Nach zwei Wochen läuft das Wasser in der Küche nun endlich da wo es soll, das Waschbecken im Bad ist ausgetauscht… Doch genau da liegt auch die Krux bei unseren Erklärfilmen im Unternehmenskontext: YouTube ist so erfolgreich mit dem Format, weil der Nutzer ein konkretes Problem hat, zu dem er eine Lösung sucht. Viele Erklärfilme im Unternehmen werden dem Mitarbeiter aber erst einmal ohne konkrete Problemstellung vorgesetzt. Zur Awareness-Schaffung geeignet, nachhaltig aber wahrscheinlich nicht.

Ich glaube, ich könnte nun auch in einem Monat noch ein Waschbecken erfolgreich tauschen. Weil ich aufgrund der konkreten Problemstellung die gegebenen Informationen direkt angewendet habe. Und anwenden konnte, da über Bewegtbild alle Schritte gut und nachvollziehbar veranschaulicht wurden. Und für alles, was nicht eins zu eins passte, konnte ich das Gezeigte auf meinen individuellen Bedarf transferieren. Wenn auch manchmal mit mehreren Versuchen, wie ein öfter nasser Küchenboden belegt. Da hätte ich gut einen geschützten Raum zum Ausprobieren gebrauchen können.

Eine Frage der Zielsetzung

Erklärfilme sind also ein probates Format zur Informationsvermittlung. Ob sie auch nachhaltig, erfolgreich und bedarfsgerecht sind, ist jedoch immer eine Frage der Zielsetzung. Für viele Ziele gibt es andere, geeignetere Mittel. In diesem Feld bin ich dann wieder der Experte. Bei der RETENCON AG kümmer ich mich für unsere Kunden genau um diese Aspekte und ermöglichen einen stärkere Mitarbeiterbindung und Identifikation mit dem Unternehmen über den Zweiklang Wertschätzung und verantwortliche Weiterentwicklung im und mit dem Unternehmen. Gerne unterstützen wir Sie dabei, über unsere Benefitprogramme und eine PKV-Optimierung sowie die Einbindung passender Förderprogramme Budgets für die neue Bildungsinitiative freizulegen und diese Strategie bedarfs- und anforderungsgerecht aufzusetzen. Vielleicht mache ich ja einen Film dazu … Jetzt gehe ich erst mal eine Runde laufen, da komme ich mit Bewegung auf jeden Fall an mein Ziel. Fit bleiben und abschalten – um auch noch einmal auf Peter Lustig zurückzukommen.


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